Das Palestine Museum US betritt den NFT-Marktplatz mit Werken von Mohammed Alhaj

Das Palestine Museum US in Connecticut ist diese Woche in den NFT-Markt (nicht fungibler Token) eingestiegen und hat auf der Plattform OpenSea eine Sammlung mit Werken herausgebracht

The Palestine Museum US has launched a collection of NFTs (non-fungible tokens) on the platform OpenSea, featuring work by the Gazan artist Mohammed Alhaj from his Displacement series.

Das Palestine Museum US hat auf der Plattform OpenSea eine Sammlung von NFTs (nicht fungiblen Token) gestartet, die Werke des gazanischen Künstlers Mohammed Alhaj aus seiner Displacement-Serie zeigt.

This marks the first time a museum has initiated an NFT programme in Gaza. While there are individual artists in the territory who sell their work as NFTs, such as Maysa Youssef, and the Ramallah-based artist Khaled Jarrar began working with NFTs in 2021, no museum had previously undertaken such an initiative.

Dies ist das erste Mal, dass ein Museum ein NFT-Programm in Gaza initiiert. Zwar gibt es in der Region einzelne Künstler, die ihre Werke als NFTs verkaufen, wie Maysa Youssef, und der in Ramallah lebende Künstler Khaled Jarrar begann 2021 mit NFTs zu arbeiten, aber noch kein Museum hatte zuvor eine solche Initiative ergriffen.

The collection kicked off with an image of a 80cm by 100cm painting in acrylic that was shown in Gaza City in 2020 and at the Venice Biennale in 2022. A poignant take on the plight of many Palestinians, it features displaced figures wandering through uncertain terrain.

Die Sammlung begann mit dem Bild eines 80 x 100 cm großen Acrylgemäldes, das 2020 in Gaza-Stadt und 2022 auf der Biennale von Venedig gezeigt wurde. Es ist ein ergreifender Blick auf die Notlage vieler Palästinenser und zeigt vertriebene Figuren, die durch unsicheres Gelände wandern.

The NFT version of Displacement is available for purchase on OpenSea, with a starting bid of $1,500. A portion of the proceeds from the sale of each NFT will go towards supporting the Palestine Museum US and its mission to promote Palestinian art and culture.

Die NFT-Version von Displacement kann auf OpenSea mit einem Startpreis von 1.500 US-Dollar erworben werden. Ein Teil des Erlöses aus dem Verkauf jedes NFT kommt der Unterstützung des Palestine Museum US und seiner Mission zur Förderung palästinensischer Kunst und Kultur zugute.

“By venturing into the NFT market, the museum is not only embracing the digital art realm but also providing a platform for artists like Mohammed Alhaj to showcase their work globally,” Faisal Saleh, the Palestine Museum US’s director, tells The Art Newspaper.

„Durch den Einstieg in den NFT-Markt erschließt das Museum nicht nur den Bereich der digitalen Kunst, sondern bietet Künstlern wie Mohammed Alhaj auch eine Plattform, um ihre Werke weltweit zu präsentieren“, sagt Faisal Saleh, Direktor des Palestine Museum US, gegenüber The Art Newspaper.

“The NFT version of Displacement allows art enthusiasts and collectors to own a unique digital representation of this profound piece, all while supporting the talented artist behind it.”

„Die NFT-Version von Displacement ermöglicht es Kunstliebhabern und Sammlern, eine einzigartige digitale Darstellung dieses tiefgreifenden Stücks zu besitzen und gleichzeitig den talentierten Künstler dahinter zu unterstützen.“

A recent drawing by Mohammed Alhaj. Courtesy the artist

Eine aktuelle Zeichnung von Mohammed Alhaj. Mit freundlicher Genehmigung des Künstlers

The collaboration, Saleh adds, “not only showcases the talent and creativity of Palestinian artists but also paves the way for a new era of digital art consumption that transcends borders and barriers”. He adds that it “also highlights the resilience and creativity of Palestinian artists, even in the face of adversity”.

Die Zusammenarbeit, fügt Saleh hinzu, „zeigt nicht nur das Talent und die Kreativität palästinensischer Künstler, sondern ebnet auch den Weg für eine neue Ära des digitalen Kunstkonsums, der Grenzen und Barrieren überschreitet.“ Er fügt hinzu, dass es „auch die Widerstandsfähigkeit und Kreativität palästinensischer Künstler hervorhebt, selbst angesichts von Widrigkeiten“.

The 42-year-old Alhaj has certainly dealt with his share of adversity. A week after Hamas terror attack on Israel on 7 October 2023 and the beginning of Israel’s retaliatory strikes, he tells The Art Newspaper, he was forced to flee his home in Gaza City and seek refuge in Khan Yunis. He and his young family lived in a tent there through March 2024.

Der 42-jährige Alhaj hat sicherlich einige Widrigkeiten gemeistert. Eine Woche nach dem Terroranschlag der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und dem Beginn der israelischen Vergeltungsschläge, erzählt er The Art Newspaper, sei er gezwungen, sein Zuhause in Gaza-Stadt zu verlassen und in Khan Yunis Zuflucht zu suchen. Dort lebte er mit seiner jungen Familie bis März 2024 in einem Zelt.

Incredibly, throughout this ordeal, Alhaj kept on working, producing a series of pencil and ink drawings documenting the plight of his people. Some of these were smuggled out of Gaza, and others sent as digital images that were printed and exhibited at the Palestine Museum US’s exhibition in Venice during the 2024 Biennale.

Unglaublicherweise arbeitete Alhaj während dieser Tortur weiter und fertigte eine Reihe von Bleistift- und Tuschezeichnungen an, die die Notlage seines Volkes dokumentierten. Einige davon wurden aus Gaza geschmuggelt, andere als digitale Bilder verschickt, die gedruckt und auf der Ausstellung des Palestine Museum US in Venedig während der Biennale 2024 ausgestellt wurden.

In March 2024, a friend from Gaza City called Alhaj to relay the news that his art studio and 20 years of work had been destroyed by the Israel Defense Forces’ (IDF) bombing. “My studio was right behind Al-Shifa hospital,” Alhaj says.

Im März 2024 rief ein Freund aus Gaza-Stadt Alhaj an, um ihm die Nachricht zu überbringen, dass sein Kunstatelier und seine 20-jährige Arbeit durch den Bombenangriff der israelischen Streitkräfte (IDF) zerstört worden seien. „Mein Studio befand sich direkt hinter dem Al-Shifa-Krankenhaus“, sagt Alhaj.

Since then he has fled to a safer area in central Gaza, where he and his family live at his father’s home. He is now starting to rebuild his oeuvre from scratch. Some of his work is in safe keeping at the Palestine Museum US, the Palestinian Museum in Bir Zeit and in private collections in Europe.

Seitdem ist er in eine sicherere Gegend im Zentrum von Gaza geflohen, wo er und seine Familie im Haus seines Vaters leben. Nun beginnt er, sein Gesamtwerk von Grund auf neu aufzubauen. Einige seiner Arbeiten werden im Palestine Museum US, im Palästinensischen Museum in Bir Zeit und in Privatsammlungen in Europa aufbewahrt.

“I have no studio here,” he says, “and it’s very crowded, but my art is my lifeline.”

„Ich habe hier kein Atelier“, sagt er, „und es ist sehr voll, aber meine Kunst ist meine Lebensader.“

A recent work on paper by Mohammed Alhaj. Courtesy the artist

Eine aktuelle Arbeit auf Papier von Mohammed Alhaj. Mit freundlicher Genehmigung des Künstlers

Alhaj, who has worked in a variety of media including sculpture, says he is inspired by artists like the Palestinian Sliman Mansour and Iraqi Mohammed al Ghani. In spite of harsh conditions in Gaza, he continues to produce new work in pencil, pen, ink and watercolours.

Alhaj, der in verschiedenen Medien gearbeitet hat, darunter auch in der Bildhauerei, sagt, er sei von Künstlern wie dem Palästinenser Sliman Mansour und dem Iraker Mohammed al Ghani inspiriert. Trotz der harten Bedingungen in Gaza produziert er weiterhin neue Arbeiten mit Bleistift, Feder, Tinte und Aquarell.

The subject of his new works continues to be the displacement of his people and their ongoing plight. His fragmented landscapes evoke a lost homeland, and his figures are caught in an urgent sense of motion, evoking the current situation as well as the war and displacement of 1948.

Das Thema seiner neuen Werke ist weiterhin die Vertreibung seines Volkes und seine anhaltende Notlage. Seine fragmentierten Landschaften erinnern an eine verlorene Heimat, und seine Figuren sind in einem dringenden Bewegungsgefühl gefangen, das die aktuelle Situation sowie den Krieg und die Vertreibung von 1948 heraufbeschwört.

Alhaj hopes that the new NFT collaboration with the museum will help preserve the art that remains in Gaza. “Perhaps we Palestinians need it now,” he says, suggesting that NFTs might be an ideal medium for artists in war zones. “Especially after my colleagues and I lost so much of our work due to the ongoing bombing and destruction.”

Alhaj hofft, dass die neue NFT-Zusammenarbeit mit dem Museum dazu beitragen wird, die in Gaza verbleibende Kunst zu bewahren. „Vielleicht brauchen wir Palästinenser es jetzt“, sagt er und deutet an, dass NFTs ein ideales Medium für Künstler in Kriegsgebieten sein könnten. „Besonders nachdem meine Kollegen und ich durch die anhaltenden Bombenangriffe und Zerstörungen so viel von unserer Arbeit verloren haben.“