Dritter Tag des Global Age Assurance Summit: Dezentrale digitale Identität, Branchenanpassung und das regulatorische Umfeld

Auf dem Global Age Assurance Standards Summit diskutierten Redner über die Verwendung einer dezentralen digitalen Identität für die Einwilligung der Eltern, die Reaktion der Biometriebranche auf regulatorische Anforderungen, den offenen Identitätsaustauschansatz und andere wichtige Themen für die Alterssicherungs- und Altersverifizierungsbranche.

Day Three of the Global Age Assurance Standards Summit: Exploring Decentralized Digital Identity, Industry Responses, and Regulatory Landscape

Dritter Tag des Global Age Assurance Standards Summit: Erkundung der dezentralen digitalen Identität, der Reaktionen der Branche und der Regulierungslandschaft

Day three of the Global Age Assurance Standards Summit showcased presentations from industry experts delving into the transformative potential of decentralized digital identity for parental consent, the evolving landscape of the biometrics industry in response to regulatory demands, the vision for a universally trusted identity, and the latest developments in age assurance and age verification standards.

Am dritten Tag des Global Age Assurance Standards Summit wurden Präsentationen von Branchenexperten präsentiert, die sich mit dem transformativen Potenzial einer dezentralen digitalen Identität für die Zustimmung der Eltern, der sich entwickelnden Landschaft der Biometriebranche als Reaktion auf regulatorische Anforderungen, der Vision einer allgemein vertrauenswürdigen Identität und dem befassten neueste Entwicklungen bei Alterssicherungs- und Altersüberprüfungsstandards.

euCONSENT 2.0: Empowering Parental Consent with Decentralized Technology

euCONSENT 2.0: Stärkung der elterlichen Einwilligung durch dezentrale Technologie

In a pivotal presentation, Iain Corby, Executive Director of the Age Verification Providers' Association (AVPA), unveiled the roadmap for the second phase of the euCONSENT program and introduced the AgeAware App. Financed with a €1.4 million grant from the European Commission and supported by the United Nations through UNICEF's Safe Online initiative, euCONSENT 2.0 seeks to revolutionize age assurance practices.

In einer zentralen Präsentation stellte Iain Corby, Geschäftsführer der Age Verification Providers' Association (AVPA), den Fahrplan für die zweite Phase des euCONSENT-Programms vor und stellte die AgeAware-App vor. euCONSENT 2.0 wird mit einem Zuschuss von 1,4 Millionen Euro von der Europäischen Kommission finanziert und von den Vereinten Nationen durch die Safe Online-Initiative von UNICEF unterstützt. Ziel ist es, die Praktiken der Alterssicherung zu revolutionieren.

Corby emphasized a fundamental shift away from publisher-based age assurance towards a decentralized, app-based approach. The first phase of euCONSENT utilized a device-based token system for age verification. However, the new system employs a more sophisticated metaphor of a chocolate wrapped in foil. The raw ingredient is the user's age, which they must prove when accessing age-restricted websites via the AgeAware app. This "thin application" serves as a technology-neutral client compatible with various software and hardware options.

Corby betonte einen grundlegenden Wandel weg von der verlegerbasierten Alterssicherung hin zu einem dezentralen, App-basierten Ansatz. In der ersten Phase von euCONSENT wurde ein gerätebasiertes Token-System zur Altersüberprüfung eingesetzt. Allerdings verwendet das neue System eine anspruchsvollere Metapher einer in Folie eingewickelten Schokolade. Ausschlaggebend ist das Alter des Nutzers, das er beim Zugriff auf altersbeschränkte Websites über die AgeAware-App nachweisen muss. Diese „Thin Application“ dient als technologieneutraler Client, der mit verschiedenen Soft- und Hardwareoptionen kompatibel ist.

Upon age verification through biometrics, facial age estimation, or other traditional means processed through a provider, AgeAware issues a token, representing the foil-wrapped chocolate. The token encloses the ingredients (personal information), while the external public product, confirmed by AgeAware, establishes that the contents meet the age verification threshold.

Nach der Altersüberprüfung durch Biometrie, Gesichtsaltersschätzung oder andere traditionelle Mittel, die von einem Anbieter durchgeführt werden, stellt AgeAware einen Token aus, der die in Folie verpackte Schokolade darstellt. Der Token enthält die Inhaltsstoffe (persönliche Informationen), während das von AgeAware bestätigte externe öffentliche Produkt nachweist, dass die Inhalte den Schwellenwert für die Altersüberprüfung erfüllen.

As users accumulate tokens from different websites using various age verification providers, AgeAware interrogates them, selecting the most optimal token for the relying party in question. The content provider may have specific pricing preferences or accept the published price of the verification provider, accessible to anyone seeking to use the token. A default price mechanism is in place for parties without an established verification agreement.

Wenn Benutzer Token von verschiedenen Websites über verschiedene Anbieter zur Altersüberprüfung sammeln, befragt AgeAware sie und wählt den optimalen Token für die betreffende vertrauende Partei aus. Der Inhaltsanbieter hat möglicherweise bestimmte Preispräferenzen oder akzeptiert den veröffentlichten Preis des Verifizierungsanbieters, der für jeden zugänglich ist, der den Token verwenden möchte. Für Parteien ohne etablierte Verifizierungsvereinbarung gibt es einen Standardpreismechanismus.

"This means that the relying party need only find a token, even in the absence of prior knowledge or a contract with the age verification provider," explained Corby. "They can seamlessly utilize the token to verify the user's age, which is provided anonymously through a dedicated service." The tokens have a finite lifespan.

„Das bedeutet, dass die vertrauende Partei nur einen Token finden muss, auch ohne Vorkenntnisse oder einen Vertrag mit dem Anbieter der Altersüberprüfung“, erklärte Corby. „Sie können den Token nahtlos nutzen, um das Alter des Benutzers zu überprüfen, der anonym über einen speziellen Dienst bereitgestellt wird.“ Die Token haben eine begrenzte Lebensdauer.

A tallying service overseen by euCONSENT monitors the reuse of age verification provider tokens and reports to an orchestration scheme to charge and distribute fees accordingly. This eliminates the burden on relying parties to report their own numbers.

Ein von euCONSENT beaufsichtigter Zähldienst überwacht die Wiederverwendung von Altersverifizierungsanbieter-Tokens und berichtet an ein Orchestrierungsschema, um die Gebühren entsprechend zu erheben und zu verteilen. Dadurch entfällt für die vertrauenden Parteien der Aufwand, ihre eigenen Zahlen zu melden.

Corby identified areas of improvement in phase one, particularly concerning parental consent and linking parent and child identities. Phase two priorities thus address this "unfinished business," including advancements in zero-knowledge proof, enhanced untrackability, compatibility expansion to apps, and exploration of integration with the EU digital wallet. The plan also involves refining underlying ethical principles, deepening the involvement of international standards organizations, and updating certifications.

Corby identifizierte in Phase eins Verbesserungsbereiche, insbesondere im Hinblick auf die Einwilligung der Eltern und die Verknüpfung der Eltern-Kind-Identität. Die Prioritäten der zweiten Phase befassen sich daher mit diesem „unerledigten Geschäft“, einschließlich Fortschritten beim wissensfreien Nachweis, verbesserter Untrackbarkeit, Kompatibilitätserweiterung auf Apps und der Erkundung der Integration mit dem digitalen EU-Wallet. Der Plan umfasst auch die Weiterentwicklung der zugrunde liegenden ethischen Grundsätze, eine stärkere Einbindung internationaler Normungsorganisationen und die Aktualisierung von Zertifizierungen.

Despite its European regulatory origins, euCONSENT envisions a global impact. Its governance is entrusted to euCONSENT ASBL, an NGO with members from industry, academia, and the legal profession.

Trotz seines europäischen regulatorischen Ursprungs rechnet euCONSENT mit globalen Auswirkungen. Die Leitung liegt bei euCONSENT ASBL, einer NGO mit Mitgliedern aus Industrie, Wissenschaft und Rechtsberufen.

Ver.iD Demonstrates Parental Consent through Decentralized Digital IDs

Ver.iD demonstriert die Zustimmung der Eltern durch dezentrale digitale IDs

Showcasing the potential of digital credential wallets, Roger Olivieira, Co-Founder of Amsterdam-based Ver.iD, explained how the Dutch government issues verifiable personal information retrievable through apps like the one provided by Ver.iD. The government is piloting a decentralized digital ID system that would enable digital verification of relationships, such as that between a child and their guardian. This would empower guardians with a "parental dashboard" to provide consent by confirming the age of minors ("wards") attempting to log into age-restricted apps or accounts (e.g., video games, social media).

Roger Olivieira, Mitbegründer von Ver.iD mit Sitz in Amsterdam, stellte das Potenzial digitaler Geldbörsen für Berechtigungsnachweise vor und erklärte, wie die niederländische Regierung überprüfbare persönliche Informationen herausgibt, die über Apps wie die von Ver.iD bereitgestellte abgerufen werden können. Die Regierung testet ein dezentrales digitales ID-System, das eine digitale Überprüfung von Beziehungen, beispielsweise zwischen einem Kind und seinem Vormund, ermöglichen würde. Dies würde Erziehungsberechtigten mit einem „Eltern-Dashboard“ die Möglichkeit geben, ihre Einwilligung zu erteilen, indem sie das Alter von Minderjährigen („Betreuern“) bestätigen, die versuchen, sich bei altersbeschränkten Apps oder Konten (z. B. Videospiele, soziale Medien) anzumelden.

EU Age Assurance Report Highlights Need for Regulatory Guidance

Der EU-Alterssicherungsbericht unterstreicht den Bedarf an regulatorischen Leitlinien

Martin Sas from the KU Leuven Centre for IT & IP Law presented an upcoming report on the trustworthiness of age assurance systems for the EU Parliament. The report aims to map the legal requirements for age assurance under European law, identify potential risks to fundamental rights, and evaluate the risks of specific methods.

Martin Sas vom Zentrum für IT- und IP-Recht der KU Leuven präsentierte einen bevorstehenden Bericht über die Vertrauenswürdigkeit von Alterssicherungssystemen für das EU-Parlament. Ziel des Berichts ist es, die rechtlichen Anforderungen an die Alterssicherung nach europäischem Recht abzubilden, potenzielle Risiken für Grundrechte zu identifizieren und die Risiken bestimmter Methoden zu bewerten.

The report emphasizes the imperative to consider necessity, proportionality, and the best interests of the child when implementing age assurance measures. It promotes the delicate balance between child protection and digital rights. Regarding biometric age assurance methods, age estimation is deemed less reliable than age verification, but verification is perceived as "more intrusive."

Der Bericht betont die Notwendigkeit, bei der Umsetzung von Alterssicherungsmaßnahmen die Notwendigkeit, Verhältnismäßigkeit und das Wohl des Kindes zu berücksichtigen. Es fördert das empfindliche Gleichgewicht zwischen Kinderschutz und digitalen Rechten. Bei biometrischen Alterssicherungsmethoden gilt die Altersschätzung als weniger zuverlässig als die Altersverifizierung, die Verifizierung wird jedoch als „aufdringlicher“ empfunden.

The report expresses concerns about privacy and security risks, potential discrimination, and exclusion of individuals with limited access to ID documents, technology, or developmental disabilities. It thus underscores the urgent need for regulatory harmonization, increased pressure for conformance testing, and adaptation to the burgeoning use of age assurance systems.

Der Bericht äußert Bedenken hinsichtlich Datenschutz- und Sicherheitsrisiken, möglicher Diskriminierung und Ausgrenzung von Personen mit eingeschränktem Zugang zu Ausweisdokumenten, Technologie oder Entwicklungsstörungen. Dies unterstreicht die dringende Notwendigkeit einer Harmonisierung der Vorschriften, eines erhöhten Drucks auf Konformitätsprüfungen und einer Anpassung an die zunehmende Nutzung von Alterssicherungssystemen.

Open Identity Exchange Outlines Universal ID Vision

Open Identity Exchange skizziert die Vision einer universellen ID

Nick Mothershaw, Chief Identity Strategist for the Open Identity Exchange (OIX), presented the organization's perspective on the symbiotic relationship between digital identity and age assurance. OIX's aspiration for a "simple, universally trusted ID" hinges on educating relying parties about the benefits and intricacies of biometrics and digital identity through initiatives such as events, consultations, and resource dissemination.

Nick Mothershaw, Chief Identity Strategist für Open Identity Exchange (OIX), präsentierte die Perspektive der Organisation auf die symbiotische Beziehung zwischen digitaler Identität und Alterssicherung. Das Streben von OIX nach einem „einfachen, allgemein vertrauenswürdigen Ausweis“ hängt davon ab, dass vertrauensvolle Parteien durch Initiativen wie Veranstaltungen, Konsultationen und die Verbreitung von Ressourcen über die Vorteile und Feinheiten von Biometrie und digitaler Identität aufgeklärt werden.

Mothershaw emphasized the significance of trust frameworks and trustmarks in ensuring that the security equation is addressed from both sides. OIX has meticulously analyzed trust frameworks worldwide, including the UK Digital Identity and Attributes Trust Framework (DIATF), eIDAS 2.0, the NIST version 4 draft, and the DIACC Pan-Canadian Trust Framework.

Mothershaw betonte die Bedeutung von Vertrauensrahmen und Vertrauenssiegeln, um sicherzustellen, dass die Sicherheitsgleichung von beiden Seiten berücksichtigt wird. OIX hat weltweit Trust Frameworks sorgfältig analysiert, darunter das UK Digital Identity and Attributes Trust Framework (DIATF), eIDAS 2.0, den NIST Version 4 Draft und das DIACC Pan-Canadian Trust Framework.